* einige weitere Telefonate mit der IT Service Line und meine schwedische Email war endgültig eingerichtet! UND: Ich bekam sogar eine Email von der Dame der IT Service Line, die sich dann unvermittelt in den Feierabend verabschiedet hatte, ob sich alles klären konnte, und falls nicht solle ich sie doch gerne über folgende Telefonnummer anrufen. Ich war platt!!! :-) Das glaubt bestimmt kein in Deutschland arbeitender E.ON Mitarbeiter, wenn ich das erzähle!
Nachdem ich nun also eine funktionierende schwedische Email hatte, konnte ich mich daran machen mit der deutschen IT Service Line in Kontakt zu treten und anzustoßen, dass meine bisherige deutsche Email auf die neue umgeleitet wird und alle Mails, die dort in den letzten Tagen während meines Urlaubs eingegangen sind, gleich mit. Zunächst erreichte ich den halben Tag niemanden, als ich dann aber in Kontakt stand (man hat ja mittlerweile seit einem Jahr Traineezeit und allen 4 Monaten Stationswechsel mit den immer gleichen IT Problemen sich seine „Geheimkartei“ an „persönlichen IT-Kontakten“ zugelegt, die einen und die ganze Problematik schon kennen… ;-) ) ging alles ganz fix. Ich konnte mir meine 128 Mails die in den letzten 2 Wochen meiner Abwesenheit eingegangen waren – mann, bin ich wichtig! ;-P – auf die schwedische Email umleiten und dann den Feierabend beginnen lassen. Morgen sollte also der erste uneingeschränkt arbeitsfähige Tag sein! :-)
* Ausweise waren abholbereit – und nun können wir selbstständig mit Ausweis und Zahlencode durch jede E.ON-Tür in Malmö, durch die wir möchten. :-)
* mein Netzwerkkabel war auch da, nur auf der Netzwerkbuchse kein Saft – egal, ist nun beantragt und sollte morgen funktionieren (falls nicht übermorgen ;-) )
* nagelneues Handy (Sony Ericsson natürlich ;-) ) mit schwedischer Nummer können wir nun auch unser eigen nennen :-)
* Konzern-IDs waren freigeschalten, es konnte also mit der Einrichtung unserer Emails begonnen werden, sofern man einen funktionierenden Netzwerkanschluss hat. :-)
Nachmittags um 16.20 Uhr hatte ich eine funktionierende schwedische Email. Um 16.42 Uhr schaltete sich ein Programm auf meinen Laptop das ein Update installierte, der Laptop fuhr runter und nichts bewegte sich mehr. Die nächsten 2 Stunden telefonierte ich mit bestimmt 6 verschiedenen IT Service Line Mitarbeitern (eine davon verabschiedete sich mitten im Gespräch um 17.30 Uhr und bat mich gleich erneut anzurufen, dann würde sich einer ihrer Kollegen weiter mit meinem Problem befassen, sie ginge jetzt nämlich nach Hause :-) ) und lernte 2 neue Mitarbeiter auf dem Flur kennen, da ich jemanden finden musste, der mich authentifizieren kann, dass ich auch wirklich ich bin, um in dem IT-Lösungsprozess fortfahren zu können. Um 18:45 beschloss auch ich dann den Laptop Laptop sein zu lassen und morgen weiter mit der IT Service Line nett zu plaudern. Denn das muss man ihnen wirklich hoch anrechnen: alle schwenken problemlos ins Englische um, wenn man ihnen sagt, dass man leider (noch) kein Schwedisch kann und bleiben super engagiert und freundlich egal wie kompliziert die Situation gerade ist! Das möchte ich mal in Deutschland erleben!!
* Die Konzern-IDs schon, die müssten aber über Nacht noch freigeschalten werden. Somit kann dann die Email auch erst danach also Montag eingerichtet werden.
* Laptop, Maus und Keyboard bekam ich schon mal. Dabei fiel dann auf, darauf ist natürlich schwedisches Windows installiert, so dass sämtliche Menüs in schwedisch angezeigt werden. Zwar hat man mit dem Office-Paket etc. in der Regel ja doch schon oft genug gearbeitet, dass man ungefähr weiß, wo in welchem Menü welche Funktion ist, dennoch wäre eine Menüführung in Englisch schon hilfreich. Leider kann man die Sprache nicht einfach so ändern. Neue Installationen müssen also durchgeführt werden. Achja und Netzwerkkabel ist auch noch nicht vorhanden… ist nun bestellt und spätestens Montag da. ;-)
* Handy mit schwedischer Nummer (Telefone benutzt bzw. besitzt dort im Büro fast keiner mehr – nur noch alte Hasen und Top Executives haben noch eines, das sich aber auch nicht mehr benutzen) wird am Montag besorgt, wurde uns gestern schon mitgeteilt, da die gute Fee heute nicht da ist.
* Unser Fahrrad bekamen wir aber! :-) Zwar seh ich auf meinem noch wie der Aff beim Kamelklau aus, da mein Sattel so hoch ist, dass ich gerade mit Müh und Not an die Pedale komme, aber egal – es ist funktionstüchtig! :-) *freu*
Ansonsten waren wir natürlich aufgrund der fehlenden IT noch nicht wirklich weiter arbeitsfähig, dies wurde aber zumindest in meinem Fall auf schwedisch unkonventionelle und offene Art gelöst (Tobias arbeitet Sven zu, der Deutscher ist, deshalb bekam Tobias erst mal gefüllte Leitz-Ordner mit Papier-Unterlagen, in die er sich einlesen sollte bis die IT funktioniere): Roland, Schwede, mein Kollege und einziger Personalmitarbeiter der E.ON Vind Sverige, mit dem ich die nächsten 3 Monate eng zusammenarbeiten werde, musste gestern Nachmittag auf Dienstreise nach Dänemark, so dass er heute auch nicht da war. Er ist aber im Besitz von 2 Laptops (eins von Schweden gestellt, eins von Düsseldorf gestellt) und konnte mir somit sein deutsches Laptop geben. Darauf funktionieren zwar meine ganzen Zugänge auch nicht, aber - praktizieren wir da doch gleich mal die schwedisch Offenheit im Datenumgang - ich könnte ja seine Zugänge benutzen und auch mit seinen Mails arbeiten. Oh, und bei den Mails sind ja auch einige höchst vertrauliche Mails dabei, hm, naja wenn im Betreff etwas mit „vertraulich“ stünde, dann sollte ich diese Mails bitte einfach nicht öffnen und die schwedischen Mails würde ich ja sowieso auch nicht verstehen… :-)
Rolands und mein Büro
Und da es Freitag war, konnten wir auch gleich eine weitere Schweden-Lektion lernen: Schweden sagen nicht nur, dass sie auf Work-Life-Balance achten, nein, sie ziehen das auch tatsächlich durch! „Swedes don’t live to work, they work to live“ (Roland) Unter der Woche sitzt man meistens ab spätestens 17.30 bzw. allerspätestens 18.30 Uhr allein im Büro. Und freitags beginnen die Leute so gegen 15 Uhr das Büro zu verlassen! Und tatsächlich herrschte ab 15 Uhr heute dann eine gewisse Aufbruchs-Stimmung. Das hatte ich ja von vielerlei Seiten, u.a. auch von Hanna (schwedische Trainee) schon erzählt bekommen, nur so recht glauben wollte ich es noch nicht… Jetzt erlebe ich es! Life is good – especially swedish life! :-)
Die erste Hürde war das Registrierungs-Formular das man an einem PC am Empfang ausfüllen muss, wenn man noch keinen lokalen Ausweis hat. Das Formular war natürlich auf schwedisch – da am Empfang reges Treiben herrschte, wollte ich die Empfangsdamen nicht mit Übersetzungsdiensten behelligen und hab dann einfach mal geraten, was dieses oder jenes wohl sein müsste (in diesem Fall konnte man sich leider auch nichts von den Wörtern erschließen :-/ ). Aber die Informationen, die sie in einem solchen Formular wissen wollen sind ja eher berechenbar – deshalb fuhr ich diesmal mit meiner Taktik ganz gut… auf Basis des Formulars wird der Besucherausweis gedruckt, den man bekommt – und dort stand ich tatsächlich als Besucher und nicht als empfangender Mitarbeiter drin. Puuh!
Der Empfang durch meinen Kollegen Roland und auch Sven (Expatriat, den ich noch aus Düsseldorf kenne) und Tobias (weiterer Trainee der heute auch seinen ersten Tag hatte) war sehr herzlich. Wir bekamen eine Einführung in die Räumlichkeiten (wo find ich bei welchem Bedürfnis was, Drucker, Kaffeeautomat, Chef, und ganz wichtig (!) die gute Fee = Abteilungssekretärin :-) etc. ) sowie in die E.ON Vind Sverige AB (was ist das eigentlich für eine E.ON Gesellschaft, was machen die, wie groß sind sie, wie sind sie organisiert etc.) und eine erste Einführung in die schwedische Kultur – dabei wurde u.a. der Eindruck von gestern bestätigt: die Schweden achten sehr auf Work-Life-Balance und Gleichberechtigung. So ist es nicht ungewöhnlich dass auch die Männer Gebrauch von ihrer Elternzeit nehmen, zwar meistens nicht so lang wie die Frauen aber doch immerhin! :-)
Dann kam der Zeitpunkt, an dem auffiel, oh, wir bräuchten wohl…
* unseren eigenen Ausweis, damit uns nicht dauernd jemand durch die gesicherten Zugänge schleusen muss,
und zum Arbeiten vielleicht…
* einen PC oder Laptop oder ähnliches,
* eine funktionierende Konzern-Identifikation (die deutsche ist mit dem schwedischen System leider nicht kompatibel),
* eine neue Emailadresse (da leider auch die bisherige in Schweden nicht genutzt werden kann),
* und hm, ein Telefon mit einer schwedischen Nummer wäre auch nicht schlecht, damit wir nicht dauernd über unsere privaten deutschen Handys zu horrenden Roaming-Gebühren telefonieren müssen…
In Deutschland wäre vielleicht jetzt der Zeitpunkt gewesen, wo man nervös geworden wäre, wenn man bis dahin an sowas noch nicht gedacht hätte (Deutsche lieben ja Checklisten! ;-) ). [Dass die Dinge dann erstmal die nächsten Tage voraussichtlich noch nicht funktionieren, weil die IT einfach höchst komplex ist und das eben dauert, bis das alles eingerichtet und funktionstüchtig ist, ist man auch in Deutschland gewohnt…] aber nicht so in Schweden. Da wurde das alles sehr ruhig bemerkt und sich daran gemacht die diversen Dinge zu organisieren bzw. die entsprechend notwendigen Anträge zu stellen. Die Aussage war äußerst zuversichtlich, dass morgen dann alles da wäre. (Naja, und falls nicht, dann auch nicht so schlimm, dann eben übermorgen bzw. Montag.) Schwedisches gelassenes Lächeln.
Achja, und das fällt uns auch gerade noch ein, jedem Trainee bei E.ON Sverige würde ein Fahrrad gestellt, das man für den Weg zur Arbeit aber natürlich auch darüber hinaus in der Stadt benützen könne. (Man solle nur auf sorgfältiges Anketten, am Besten an Geländern und Laternen achten, da in Malmö wohl doch sehr viele Räder geklaut würden. Einer Trainee ist ihres innerhalb der ersten 3 Tage geklaut worden. „Ärgerlich aber nicht schlimm.“ Schwedisches gelassenes Lächeln.) Das könnten wir uns ja schon mal organisieren. Gesagt, getan, und schon standen wir mit der schwedischen Trainee-Koordinatorin bei dem Service Desk, das sich u.a. um die Fahrräder kümmert. Wir bekamen unsere Fahrradschloss-Schlüssel mit Nummern als Erkennungszeichen und zogen zu der Fahrradgarage los. Dort konnten wir mein Fahrrad identifizieren. Leider hatte es einen Platten, der sich auch über den Kompressor mit Luftschlauch zum Aufpumpen nicht beheben ließ, da bei dem Aufpump-Versuch das Ventil im Reifen verschwand. Mission nicht geglückt. Tobias Rad konnten wir erst gar nicht finden, da es einfach kein Fahrrad mit seiner Nummer gab. Daraufhin lieh sich die Trainee-Koordinatorin Tobias privates deutsches Handy und rief noch mal beim Service Desk an: Ja, wir können das eine Rad nicht finden. – Ach, stimmt, da ist die Nummer abgefallen, dieses und jenes wären vielleicht Erkennungszeichen, ansonsten sollten wir einfach mal mit dem Schlüssel alle Fahrräder durchprobieren, die keine Nummer haben. - In dem Keller stehen etwa 75 Fahrräder wovon bestimmt 1/3 oder vielleicht sogar mehr keine Nummern hatten! Dementsprechend erfolglos war die Suche. „Ärgerlich“. Schwedisches gelassenes Lächeln.
Also tingelten wir zurück zum Service Desk und schilderten noch mal in Persona das Problem. – Oh, das könne man jetzt gar nicht verstehen, man hätte erst gestern einen Mitarbeiter geschickt, um alle Fahrräder zu kontrollieren und flott zu machen. Schwedisches gelassenes Lächeln. Daraufhin kramte die Dame ein paar neue Schlüssel hervor und meinte, wir versuchen dann einfach mit anderen Fahrrädern. Diesmal kam sie selbst mit uns mit. Doch leider auch diese Expedition scheiterte, denn zwar andere Fahrräder zu finden waren, wo dann auch die Schlüssel gepasst hätten, die dann aber kein Pedal oder auch einen Platten etc. hatten. Schwedisches gelassenes Lächeln. Na gut, dann verständigt sie den Mitarbeiter nochmal, er soll morgen Früh noch mal kommen und die Fahrräder flott machen und wir könnten ja dann mittags noch mal vorbei kommen. Tut ihr leid. Schwedisches gelassenes Lächeln.
Und so langsam hatten wir darin auch schon Übung und lächelten schwedisch gelassen zurück. :-)
54 Etagen und mit 190 Metern der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und das zweithöchste Wohngebäude Europas. Wär’s nicht cool, da ne Wohnung zu haben?! ;-)
Badplats und Meer Meer Meer…
Daniaparken und Sundspromenaden
Øresundbrücke
Wetter genießen :-)
... bis die Familie mit dem großen Fluffi-Hund – Bernhardiner oder so – mit dem großen Fluffifell und den langen Fluffihaaren kommt, von denen (den Fluffihaaren) er einige verliert, die Dank des Windes direkt in unseren Kaffee flogen… - also zogen wir in eine andere Ecke um, Sonne gab’s ja zum Glück genug! Und weiter ging es mit dem Genießen...
… und dabei Leute beobachten…
… und was fällt dabei auf?! Lauter schwedische Papis mit Kindern wo weit und breit keine Mami zu sehen ist!!!
Man beachte: alle 3 schieben einen Kinderwagen!
dieser Papi hat drei Kinder dabei, denn das ist ein Doppel-Kinderwagen neben ihm und dem Ältesten
und noch einer
und noch einer
… na wenn das mal keine Argumente für’s Auswandern nach Schweden sind! ;-P